Ein fantastisches Trapperweekend am Greyezersee vom 30.8. – 01.09.24

von Martina Jochum

Jeder, der schon mal auf der Autobahn A1 die Strecke Bern – Lausanne zurückgelegt hat, kennt den Blick von der Autobahnbrücke hinunter auf den malerischen Greyezersee und hat sich vielleicht auch schon gedacht, wie toll das Paddeln auf diesem tiefgrünen See mit seinen Verzweigungen und Inseln sein muss.

Mir ging es auf jeden Fall so, und um so grösser war die Freude, dass der SGV ein Wochenende auf dem Camping du Lac in Gumefens mit Kanufahren UND Goldwaschen anbot.

Bei strahlendem Sonnenschein tuckerte ich mit meinem 96er VW-Bus auf den Camping du Lac. Die nette Dame an der Reception erklärte mir auf Französisch, dass Monsieur Glatz eine ganze Strasse für die Chercheurs d’Or reserviert hätte. Auf dem besagten Gelände stand ein einsames Zelt mit einer Festbank,Sonnenschirme und einer Grillschale. Unser Maskottchen Toni wartete mit einer Box kühlen Bier auf die Goldwäscher und Goldwäscherinnen, welche nun naadisnaa eintrudelten. Die einen mit Zelt, die anderen mit Pickup-Trucks oder Camper.

Gegen den späteren Nachmittag war das Trapperlager vollständig eingerichtet und es wurden bei Bier oder heissem Kaffee (tatsächlich, Serge und Silvia hatten auch eine Vollautomat-Bohnen-Kaffeemaschine mit dabei!) die aktuellsten Neuigkeiten ausgetauscht und Silvia Mauerhofer und Brigitta erzählten von ihren Erfahrungen an der Weltmeisterschaft in Zlote Hory.

Rasch war der Grill eingeheizt und bald bruzelten unter den wohlwohlenden Blicken von Maskottchen Toni Koteletts und Würste auf der heissen Kohle.

Während sich die einen nach dem Eindunkeln in ihre Schlafsäcke verzogen, disktuierten die anderen in gemütlicher Runde und beim Licht der Gaslaterne munter weiter. Besonders schön war auch zu sehen, dass mit Lemy und Chrigu auch zwei jüngere Goldwäscher mit von der Partie waren.

Am Samstag morgen führte uns Serge dann zu einer nahegelegenen Grillstelle, idyllisch im Wald gelegen und bei den zu erwarteten 31 Grad angenehm kühl und lauschig. Gleich daneben plätscherte ein kleiner Bach munter vor sich hin und schlängelte sich kurvenreich durch ein kleines Talbett hinab Richtung Süden.

Auch hier zeigte Serge wieder sein besonderes Organisationstalent. Eine grosse Kiste Holz, Grill und ausreichend Bier fand ebenfalls den Weg zur Grillstelle.

Bei bester Stimmung verteilten sich alle in kleinen Gruppen entlang des Baches und nun ging das Schaufeln los. Un siehe da, es wurde tatsächlich Gold gefunden!

Die Sonne hatte schon lange den höchsten Punkt überschritten, als sich die meisten vom Goldwaschen losreisen konnten und sich beim Grillplatz in geselliger Runde zusammenfanden.

Am späteren Nachmittag hiess es dann zusammenpacken, da unser Abendessen im Restaurant «Buvette du Lac» auf uns wartete.

Chrigu litt jedoch hochgradig unter Goldfieber und konnte nur mit Müh und Not dazu bewegt werden, den Bach zu verlassen, hatte er doch gerade ein besonders schöner Goldflittcher gefunden.

Das Abendessen in der Buvette du Lac rief bei einigen ein Schmunzeln hervor, die Menüs wurden äusserst orginell präsentiert. Der leckere Burger zum Beispiel wurde auf einer (sauberen) Kehrichtschaufel gereicht und die  Zanderfilet in einem Miniatur-Abtropfsieb.

Der nächste Morgen startete wie aus dem Bilderbuch: Sonne, blauer Himmel, tiefgrünes Wasser und hohe Berge im Hintergrund.

Die Kanus waren rasch gewassert, und Toni das Maskottchen erhielt einen Ehrenplatz im grössten Kanu. Natürlich wasserpolizeilich korrekt mit Schwimmweste versehen liess er sich von Serge und Brigitta über den See schippern. Allerdings wurde es ihm dann schnell zu warm und er überliess die Weste unserem Kanuten Lemy.

Manch einer staunte heimlich über unser langjähriges Mitglied Peter Grubenmann. Stetig und unverdrossen paddelte er in seinem abgeschnittenen Kajak (damit es in seinen VW-Bus passte) stundenlang übers Wasser, und dies auf den Knien, wohlgemerkt!

Nach rund 1.5 Stunden erreichten wir das kleine Inselchen «Ile d’Ogoz» mit seiner romantischen Burgruine und einer kleinen Kapelle. Dort «klauten» wir einer französisch sprechenden Familie ihre Brätlistelle, was diese gar nicht goutierte. Nach einigem Hin- und Her und ein paar neuen, interessanten Ausdrücken in meinem Französisch-Vokabular durften wir dann doch noch unsere Würste über dem Feuer braten. Nach einem erfrischenden Bad und dem Studium der Lehrtafeln zu den historischen Funden auf der Insel ging es dann am späteren Nachmittag wieder zurück Richtung Campingplatz.

Es war ein unglaublich schönes Wochenende mit tollen Leuten und von Serge und Silvia einfach spitzenmässig organisiert.

Ein ganz grosses Kompliment an die Familie Glatz, es war einfach wunderbar!

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